Am 29. Dezember letzten Jahres machten wir uns auf die Socken, um den Jahreswechsel mal ganz anders zu erleben. Ausgeguckt hatten wir uns das kleine Örtchen Oldau bei Celle, dort bezogen wir eine behagliche Blockhütte, die uns viel Platz für Spiel, Spaß und Kreativität bot. Nachdem wir alle unsere Zimmer eingerichtet hatten, starteten wir eine Erkundungstour in die Umgebung. Wir alle waren angetan von der schönen Landschaft und dem vielen Platz.
Den Abend ließen wir in einer gemütlichen Runde ausklingen und begannen den stressigen Alltag hinter uns zu lassen.
Am nächsten Morgen starteten wir mit einer Andacht gut in den neuen Tag und machten uns frisch und gestärkt auf nach Bergen-Belsen, um einen historisch hoch interessanten, aber auch sehr schrecklichen Ort zu besichtigen. Das riesige Mahnmal, das in Gedenken an die tausenden Opfer des ehemaligen Arbeitslager und KZ Bergen-Belsen errichtet wurde, nahm uns alle sehr mit. Anschließend ging es zurück nach Oldau. Da es über Nacht, zur Freude aller, geschneit hatte, packten wir uns warm ein und nutzen die Gunst der Stunde. Alle packten mit an und wir errichteten ein Monster von Schneemann. Auch die anschließende Schneeballschlacht tat der guten Stimmung keinen Abbruch. Durchgefroren und völlig geschafft wärmten wir uns bei einer heißen Schokolade auf und begannen zu kochen, backen, basteln, lesen und Musik zu machen.
Als wir am dritten Morgen am Frühstückstisch saßen, war uns allen klar, dass uns ein arbeitsreicher Tag bevorstand. Der Jahreswechsel stand vor der Tür und wir wollten diesen besonderen Abend auch ganz besonders zelebrieren. Dazu bildeten wir kleine Gruppen, die sich z.B. um das kulinarische Wohlbefinden und die Unterhaltung kümmerten. Alle waren mit großem Eifer dabei. Die Küche lief auf Hochtouren, die Programmbastler kreierten Feuerschleudern, das Theaterkomitee bereitete ein Stück vor und das Designteam machte das Ambiente perfekt. Gegen Abend war es dann soweit, alles war vorbereitet und die Köche servierten die vier Gänge, über selbstgemachte Kräuterbutterbaguetts, Kartoffelcremsuppe und Entenbrust in Rotweinsoße zu weißen Schokoladennocken auf einem Fruchtpüree Spiegel mit Vanillesoße. Nach dem Abendessen folgte ein kultureller Höhepunkt! „Die Entführung aus dem Serail“ von W.A. Mozart. Leider waren die Darsteller in unserem „hauseigenem Theater“ verhindert, also übernahmen wir diesen Part und lasen das Stück in verteilten Rollen. Als Abschluss hatte die Programmgruppe eine Andacht im freien vorbereitet. Bevor wir zurück zu unserem vertrauten Heim gingen, wartete noch eine große Überraschung auf uns. Wir durften Feuerspuken und schwangen Feuerschleudern durch die Nacht. Ich bin mir sicher, dass wir alle diesen besondern Jahreswechsel in Erinnerung behalten werden, genauso wie die anderen schönen Tage der Freizeit auch.
Fynn Gerken